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SCHÜLERAUSTAUSCH - NEUE WEGE, NEUE ERFAHRUNGEN, NEUE FREUNDE

Neben der Möglichkeit, ein neues Land mit seiner Sprache und seinen Bräuchen kennen zu lernen, knüpfen die Schülerinnen und Schüler viele soziale Kontakte und gewinnen wichtige Erkenntnisse und Fähigkeiten, die sowohl ihre berufliche als auch ihre private Entwicklung prägen. Denn um die Gesellschaft aktiv mitgestalten zu können, werden Eigenschaften wie Flexibilität, soziale und interkulturelle Kompetenz sowie umfassende Fremdsprachenkenntnisse zunehmend unverzichtbar. Durch das Erleben eines anderen Kulturkreises von Innen heraus werden diese Schlüsselkompetenzen vermittelt und der Erfahrungshorizont erweitert. Außerdem lernen die Jugendlichen neben dem Fremden auch sich selbst, ihre Herkunft und ihre eigene Kultur besser kennen und entwickeln die Fähigkeit zu eigenverantwortlichem Handeln.


Beitrag zu interkultureller Verständigung


Über die berufliche Qualifikation und den persönlichen Gewinn hinaus wird aber auch die internationale Verständigung gefördert und somit ein wichtiger Beitrag für globalen Frieden geleistet. Ein Austauschschüler muss lernen, sich anzupassen, Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und eigene Wertvorstellungen in Frage zu stellen, um in der fremden Welt Anschluss zu finden. So entsteht ein respektvoller Umgang mit dem Fremden. Das interkulturelle Lernen fördert demnach Toleranz, Weltoffenheit und Verständnis.

AUSTAUSCHPROGRAMM KÉDANGE | FRANKREICH

Das Collège de la Canner in Kédange

Im Mai 2005 besuchten die ersten Schüler des EKG Adenau die Mittelstufenschule in Kédange-sur-Canner, 20 Kilometer von Thionville entfernt. Zu dieser Zeit nannte sich das Collège: Collège de la forêt und lag, wie es im Namen anklingt, am bewaldeten Rand des kleinen lothringischen Ortes von 1000 Einwohnern.

Im September 2014 zogen die 573 Schüler und Schülerinnen der Klassen: sixième bis troisième (entsprechen unseren Klassen 6 bis 9) in das funkelnagelneue Gebäude in der Rue des moulins. Das neue Collège  trägt nun einen anderen Namen, ebenfalls passend zur geographischen Lage: Collège de la Canner.

In Frankreich ist es üblich, dass alle Jungen und Mädchen zwischen 11 und 15 Jahren ein Collège besuchen, an dessen Ende die Hürde einer formellen Abschlussprüfung <brevet> genannt steht, bevor sie weiter zum Gymnasium, in eine berufsorientierende Schule oder direkt in den Beruf gehen.

Der Unterricht beginnt morgens um 8 Uhr und endet um 16 Uhr.

Die Schulstunde ist länger als in Deutschland und die Pause zum Klassenwechsel (interclasse) wird nicht mehr durch ein Klingeln sondern durch die Anfangsakkorde von Van Halens Rockstück „Jump“ eingeläutet.


Nur der Mittwochnachmittag ist hier, wie in den meisten Schulen Frankreichs, unterrichtsfrei. Da die Jungen und Mädchen aus 18 umliegenden Gemeinden stammen, bleiben fast alle mittags in der Schule und nehmen ihr Mittagessen in der Kantine ein. Im neuen Gebäude hat die Kantine Platz für 250 Schüler, die von den pädagogischen Aufsichtskräften (surveillants/surveillantes) beaufsichtigt werden, so dass die Lehrer in ihrem eigenen Speiseraum in Ruhe ihr Mittagessen zu sich nehmen können. Es herrscht das Prinzip der Selbstbedienung, wobei die Schüler sich eine Vorspeise, ein Hauptgericht und einen Nachtisch auf ihr Tablett stellen können, nachdem sie sich mit ihrer Scheckkarte die Berechtigung erworben haben, an der Essenstheke anzustehen. Was den Schülern in ihrer ultramodernen Schule zunächst nicht klar war, ist, dass auf diese Weise zentral die Anwesenheit der Schüler auch kontrolliert werden kann. Ebenfalls fällt sofort auf, wenn sich Jungen oder Mädchen erlauben zweimal an einem Tage ein Mittagessen einzunehmen.

Jeder Lehrer hat seinen eigenen Raum, der beim Öffnen der Tür automatisch beleuchtet wird. Der Lehrer muss zu Beginn einer jeden Stunde seine Schüler in seinen vorgegebenen Templates im PC vermerken. In der Verwaltung, bestehend aus Schulleitung mit Ökonomen und Pädagogen wird dann abgeglichen, wer am Morgen krank gemeldet worden ist.

Die Schule verfügt über einen Internetraum, in dem ein Techniker die notwendige Wartungsarbeit übernimmt, sowie eine Bibliothek, in der ein Bibliothekar alle Schüler in die Arbeit in der Bibliothek einweist und Schülergruppen bei Literatur- oder Internetrecherchen behilflich ist. Ein Unterrichtsfach, das im deutschen Gymnasium nicht in der Stundentafel erscheint, heißt <technologie>, eine Art Technikunterricht, der in einem Werkraum durchgeführt wird, in dem u. a. Computer gesteuerte Maschinen zur Herstellung feinmechanischer Werkstücke bereitstehen.

Eine Besonderheit dieses Collèges ist es, dass es einen bilingualen Zweig Deutsch/Englisch ab der Eingangsklasse 6 anbietet und ab der Klasse 8 Europaklassen, in denen die Schüler zusätzlich 2 Stunden in deutscher Landeskunde unterricht werden. Etwa die Hälfte aller Schüler machen von dem Angebot Deutsch zu lernen Gebrauch, was ihren möglichen Arbeitsmarkt um die angrenzenden Regionen Luxemburgs und Deutschlands erweitert. Da einige Väter und Mütter der Kinder in diesen Nachbarländern bereits arbeiten, wissen die Jugendlichen auch um die besseren Verdienstchancen bei ihren Nachbarn und sind so motiviert die deutsche Sprache zu lernen, ohne die sie solche Möglichkeiten nicht haben.

Seit 10 Jahren wird in den Klassen 9 dreistündig ein Berufskundeunterricht angeboten, zu dessen Programm Kontakte mit verschiedenen Vertretern der einzelnen Berufsstände sowie Kontakte zu Arbeitgebern aber auch Schülerarbeiten wie etwa Referate zählen.

AUSTAUSCHPROGRAMM CORAL GABLES | FLORIADA (USA)

Auszug aus dem Bericht 2018

Unser Besuch an unserer Austauschschule, der George Washington Carver Middle School in Coral Gables war sehr angenehm: Eine kurzer, aber herzlicher Empfang durch die dortige Schulleiterin, Mrs. Stroleny, dann Übergabe unserer Gruppe an zwei Lehrer des deutschen Programms, welche uns viel über die Abläufe an der amerikanischen Schule erklärten, uns durch eine Vielzahl an Gebäuden führten und die Schüler beider Nationen schließlich eine gemeinsame Gruppenarbeit erarbeiten ließen, welche zum gegenseitigen Kennenlernen beitrug und den Schülern allesamt viel Spaß bereitete.
Die Ausflüge, die wir in Miami unternahmen waren allesamt informativ und gelungen: Neben diversen Museen, darunter auch das neue und beeindruckende Science Museum, erhielten die Schüler auch eine sehr kompetente Führung durch das Konzerthaus Miamis, welches mit einer unvergleichlichen Akustik aufwartete. Darüber hinaus besuchten die Schüler auch ein Indianderdorf in den Everglades, in welchem die Lebensweise der Ureinwohner Floridas Besuchern vorgeführt wird. Abgerundet wurde dieser Besuch durch eine Fahrt mit dem Motorboot durch die Urlandschaft Südfloridas, den Everglades, bei der sich auch der ein oder andere Alligator blicken ließ.
Da das Wetter hervorragend war, wurde den Schülern auch einige Zeit am Strand geboten, unter anderem im Rahmen eines umfangreichen Welcome-Picknick, das von den amerikanischen Gasteltern organisiert wurde.
In Miami Beach hatten die Schüler dann die einmalige Gelegenheit, einen Amphibienbus zu besteigen und sich Miami von der Seeseite anzusehen. Diese Fahrt offenbarte tolle Blicke auf die Stadtvillen diverser Weltstars, die fast alle ein Domizil in Miami haben.
Im Rahmen dieser Bustour, konnte man auch noch gut die Folgen des Hurrican Irma nachvollziehen, die längst noch nicht alle beseitigt waren. So fanden sich im Hafen beispielsweise immer noch eine Vielzahl an zerstörten Yachten und Booten, die noch nicht beiseite geschafft worden sind.
Wehmütig, aber viele wertvolle Erfahrungen und Erlebnisse später hieß es dann auf der Fahrt zum Flughafen Abschied von der tollen Stadt und den freundlichen Menschen nehmen.
Wie immer war der Austausch ein beeindruckendes und prägendes Erlebnis, welches zu keiner Zeit durch das zuvor geschehene Attentat getrübt wurde. Die Freundlichkeit und die Herzlichkeit der amerikanischen Gastgeber wird uns lange in positiver Erinnerung bleiben.
Im Juni erhalten wir den Gegenbesuch der amerikanischen Schüler und betrachten diesen als Gelegenheit, auch unser Land und unsere Lebensweise im bestmöglichen Licht zu präsentieren und etwas von den Dingen, die wir erleben durften, zurückzugeben.

Erlebnisberichte und Impressionen unserer Austauschprogramme

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